Im abergläubischen ländlichen Volk gab es viele Ängste, vor allem vor dem Tod. Dieser konnte sich ankündigen durch bestimmtes Vogelrufen oder durch Kerzen die plötzlich ausgingen.
Aber genauer bestimmen konnte den Tod eine Wissersheimer Bürgerin, und wie so oft in unserem Dorf hatte sie auch einen Spitznamen, dieser lautete „Buch Zill“
Buch von platt = Bauch, sie hatte so einen dicken Bauch dass sie aussah als sei sie hochschwanger gewesen.
Von den Kindern des Ortes wurde sie verspottet, aber die Alten hatten Respekt vor ihr.
Sie lebte zurückgezogen und kam nur in die Häuser wenn etwas schlimmes bevorstand.
Sie ahnte im Voraus wenn jemand sterben würde. Sie ging so oft am Haus vorbei wie sie nur konnte. Wenn sie nicht reingebeten wurde betrat sie das Haus irgendwann ungefragt. Es hatte den Anschein als ob sie das nicht für sich behalten konnte. Sie musste die Botschaft überbringen.
Allerdings sprach sie nicht von sich aus. Man musste sie fragen.
So kam sie im Frühjahr 1954 in die Kanisstrasse 6 und sagte auf Nachfrage seiner Schwester Maria: „euer Franz wird sterben“
Er war jung, die Geburt seines Sohnes stand kurz bevor, er war gesund.
Drei Monate später war er tot und hinterließ seine Frau und seinen 2 Monate alten Sohn.
Buch Zill:
Cäcilia Zensen
Geboren 19.8.1872
Gestorben 21.1.1955
Gelebt hat sie auf dem Kallenberg ( ehemals Herrigerstr.) in einem alten Haus das vor einigen Jahren abgerissen wurde.
Sie blieb zeitlebens unverheiratet und kinderlos