Im 19. Jahrhundert befanden waren fast alle Wissersheimer in landwirtschaftlichen und handwerklichen Tätigkeiten beschäftigt. Die Gutspächter gaben Arbeit und hatten das Sagen, weil von Ihnen das Wohl und Wehe des ganzen Ortes abhing, wurde dem System Jahrhunderte gefolgt.
Zum Ende des 19. Jahrhundert startete jedoch auch in unserer Region die Industrialisierung. In der Ville fanden sich Braunkohlefelder, auch diese sorgten nun für Beschäftigung. Viele Wissersheimer waren und sind in der Braunkohleförderung tätig.
Auf Hubertus in Kerpen-Brüggen waren viele beschäftigt. Am 25.02.1928 ereignete sich bei der Brikettverpressung eine Kohlestaubexplosion. Dabei starben neben dem im Jahr 1878 geborene Wissersheimer Daniel Bünnagel, auch seine beiden Söhne Heinrich und Sebastian.
Dies war ein harter Schlag für die Familie, waren doch gleich drei Ernährer der Familie auf einen Schlag ausgelöscht. Eine so große Beteiligung an der Beerdigung hat Wissersheim bis dahin noch nie gesehen. Knappen von sämtlichen Gruben des Braunkohlereviers und von Steinkohlegruben von der Ruhr gaben das Geleit. Fortan war es für Bergleute verboten, mit ihren Kindern auf einer Schicht zu arbeiten.
Dennoch blieb die Bevölkerung der Kohle treu, wurde man hierdurch doch gut bezahlt und erhielt reichlich Deputat. Heute besteht das Deputat aus Strom- oder Gasfreimengen, damals wurden Klütten (Kohle-Briketts) geliefert.
Daneben war die Arbeit bei Rheinbraun ein richtiger Gesellschaftsförderer. Die Schützenbruderschaft und auch der Fußballverein lebten von den Verbindungen die sich im Tagebau bildeten. Die Vereinsheime im Ort wurden unter Zuhilfenahme von RWE gebaut. Der Hochstand am Schützenplatz beispielsweise, ist ein ehemaliger Freileitungsmast.
Bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Carsten Vieth