Geht man heute durch Wissersheim, gibt es außer bei einigen Landwirten keine Möglichkeit zum Einkauf von Lebensmitteln.
Bis zur Einführung der Supermärkte in Deutschland prägten Kremersläden die Nahversorgung. Kremersläden hatten beschränkte Warensortimente, die eben das abdeckten, was man tatsächlich brauchte. Spezielle Produkte konnten vorbestellt werden. Aufgrund dieser fehlenden Flexibilität, Warenauswahl und der Tatsache, dass man sich hier eher nicht selbst bedienen konnte, war das Todesurteil für diese Lädchen bereits unterschrieben.
Befasst man sich mit Heimatgeschichte und forscht nach dem Gewerbe, Handwerk und den Institutionen, die sich damals in Wissersheim befanden, wird man unausweichlich zum Gegenwartskritiker. In den letzten 20 Jahren gab es immer wieder Versuche kleine Lädchen für den Notbedarf einzurichten. Diese scheiterten jedoch nach einiger Zeit wieder. Solche kleinen Lädchen waren das kleine Büdchen von Käthe Botz in der Gymnicher Straße, der Kiosk der Familie Rheinbach und der Koffiewinkel der Eheleute Sassenhagen in der Oberstraße.
In den nächsten Wochen der anhaltenden Krise sollen noch weitere Läden und Werkstätten vorgestellt werden. Der Laden von Käthe Cremer macht hier den Anfang.
Interessant sind auch die Hausbezeichnungen von damals. Die in einigen Fällen das Haus, in anderen Fällen die Familien bezeichneten. Das Haus beispielsweise hatte den Namen „a Wenze“. Woher der Name stand ist nicht bekannt.
Auch auf solche Dinge soll in den nächsten Tagen eingegangen werden.
Bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Carsten Vieth