Wir lernten ja bereits, dass Engelbert Weidt nach der Losung lebte: „Geld kommt nicht von Geld ausgeben“.
Jeder Wissersheimer kennt das Hauptgebäude des Fronhofes, ein für damalige Verhältnisse prächtiges Gutshaus.
Freilich bewohnte Engelbert das kleinste der vielen Zimmer.
Es beinhaltete auch eine Nebentreppe zum Obergeschoss und war viel zu klein für ein Bett in seiner Körpergrösse. Der ahle Fruehalfe zögerte nicht lang und schlug eine etwa 40cm große Aussparung in die Wand, in welcher seine Füße Platz fanden.
Eines Tages bemerkte Weidt, dass ihm Geld weggekommen war. Er sprach seinen Patensohn an: „Penates, mir ist Geld weggekommen, wir müssen mal aufpassen ob es eine Erklärung dafür gibt, wer es gestohlen haben könnte.“
„Penates“, mit bürgerlichem Namen Bernhard Meller, wurde auf Gut Ving geboren.
Er entstammte der langjährigen Pächterfamilie dieses Hofes und wird ebenfalls als Original in die Geschichte Wissersheims eingehen.
Doch wer hatte das Geld von Engelbert Weidt gestohlen? Der deutlich auf seine Finanzen achtende Fronhofpächter hatte eine Ahnung, denn bei seinem Patensohn konnte er einen lockeren Lebenswandel beobachten. Nun sprach er ihn erneut an:
„Penates wir brauchen nicht mehr aufzupassen, wir beide wissen wer das Geld hat.“
Am 09. November 1877 stirbt der ahle Fruehalfe.
Sein Tod wird von seinem Patensohn bekannt gemacht.
Ein Testament ist nicht auffindbar… Somit entgeht seiner langjährigen Wirtschafterin der ihr versprochene Lohn.
Es tritt die gesetzliche Erbfolge ein:
Erben werden:
-Anton Simons, Rentner aus Kerpen,
-Engelbert Simons, Ackerwirt zu Lechenich,
-Wilhelm Simons, Ackerwirt zu Friesheim und zu guter Letzt
-Bernhard Meller, Ackerwirt zu Wissersheim.
Der „Fenge Penates“ ist eine Persönlichkeit über die es-wie schon beim „ahle Fruehalfe“- etliche Anekdoten gibt.
Bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Carsten Vieth