Heinrich Ingenlath war unter anderem in der NS Regierung der Pfarrer von Wissersheim.
Am 31.12.1885 wurde er als Bauerssohn am Niederrhein geboren und am 13. März 1913 in Münster zum Priester geweiht.
Nach Wissersheim kam er Anfang 1932, sein Amtseintritt als Pfarrer und Nachfolger von Joseph Görtz war am 21.3. 1932.
Ingenlath lebte im Pastorat zusammen mit seiner Schwester die ihm den Haushalt führte.
Er war, wie damals üblich, eine Respektsperson, die gerne das Zepter in der Hand hielt. Sonderlich beliebt ist er laut Zeitzeugen nicht gewesen, eher bei der reicheren Bevölkerung mit der er sich gerne umgab.
Dank ihm haben wir jedenfalls einen guten Einblick in die Geschehnisse des 2. Weltkrieges, er hat akribisch dokumentiert was in Wissersheim und auch im Umland geschah.
Er ließ die Kirchenschätze aus Angst vor Zerstörung und Plünderung unter dem alten Taufbecken einmauern und sicherte sie so.
Von ihm erfahren wir beispielsweise dass ab dem 30.08. 1937 kein Religionsunterricht mehr in den Schulen stattfinden durfte, oder dass er selber die Brigidakapelle restaurierte als nach dem Krieg kaum Handwerker da waren.
Während seiner Amtszeit, die 1959 endete, fuhr er gerne nach Bad Ems. Er liebte diese Gegend. Nach Amtsausscheidung kaufte er ein Haus in Bad Ems und lebte dort mit seiner Schwester.
Es gibt einige Wissersheimer die ihn dort bis zu seinem Tod regelmäßig besucht haben.
In Bad Ems geht ein Spruch rum, den die Leute heute noch kennen: „Stein auf Stein -Stein auf Stein – alles kommt aus Wissersheim“
Mich hat der Weg am Wochenende nach Bad Ems geführt.
Obwohl Pfarrer Ingenlath bereits 1969 verstarb, befindet sich die Grabstätte noch immer dort.
Hoch oben im Hang , auf der Seite der Nonnen, hat er seine letzte Ruhestätte gefunden.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Maria Käufer