In Wissersheim lebten 1933 laut dem Realschematismus der Diözese Aachen 602 Katholiken und 5 evangelische Christen. Keine Bürger jüdischen Glaubens.
In den 30er Jahren wurde jedoch irgendwann ein Holzschild an der alten Schule in der heutigen Frongasse angebracht. Es trug die Aufschrift „Juden sind an diesem Orte unerwünscht“ es war etwas 60cm x 60cm groß. Wer es aufgehängt hat ist unbekannt. Es hing auch noch dort, als die US-Amerikaner den Ort einnahmen. Auf dem Foto ist es im Hintergrund zu sehen.
Von der Reichspogromnacht wird weder von Schulchronik noch von Pfarrer Ingenlath Notiz genommen. In einer später gefertigten Randnotiz wird dieses Datum ergänzt.
Zu den Konzentrationslagern vermerkt Hermann Schnitzler, dass fast die ganze Gemeinde (gemeint ist Wissersheim) erst nach dem Krieg von diesen erfuhr. Von Erzählungen meines Großvaters aus Erftstadt-Borr weiß ich, dass man in der damaligen Zeit sehr wohl Notiz davon nahm, dass Menschen verschwanden und man auch wusste weshalb.
In anderen Orten der Gemeinde gab es Deportationen, die in Herbert Pelzers Buch „Moritz, Martha und die Anderen“ erläutert sind. Er geht hier dezidiert auf die Vorgänge in der heutigen Gemeinde Nörvenich ein.
Das Bild zeigt Peter und Isabella Ehser am 17.02.1940 mit Leutnant Dörps und dem Feldwebel Schulze der 13. Kompanie „Hirschberger Jäger“