Bis zum Tod seiner Eltern studierte Engelbert in Bonn Medizin.
Als er mit 20 Jahren zum Weisen wurde hängte er das Studium an den Nagel und übernahm das Regiment über den größten Hof in Wissersheim.
Engelbert ging als Mensch mit viel Witz und Humor in die Geschichte ein, der gern gute und schlechte Streiche pflegte-doch er war geizig.
Er gönnte sich keinerlei Verbesserung der Lebensumstände und starb in Schmutz und Lumpen. Allerdings hinterließ er ein riesiges Vermögen.
Seinen Geiz spürten auch die vielen Knechte und Mägde auf dem Fronhof. Schon bei den Gehaltsverhandlungen begehrten sie auf. Er tröstete sie damit, dass sie nun Teil der großen Bruderschaft seien, also derer, die ihn mit seinem Wissen bestehlen konnten.
Er duldete es und lud sie sogar dazu ein -Doch wenn er einmal jemanden dabei erwischte war er zu Unfug aufgelegt, was nicht jedem gefiel.
Bei seinen Späßchen war es ihm egal wer diesen ausgesetzt war. Sein regelmäßiges Ziel war der Graf von Gymnich. Dieser fuhr des öfteren im vierspännigen Galawagen von Gymnich nach Nörvenich um sich seine Güter anzuschauen. Um keinen Umweg machen zu müssen fuhr er über einen Privatweg des Fruehalfen.
Vor dem Fronhof stand ein Schlagbaum, neben dem ein junger Knecht postiert wurde.
Auf dem Hinweg ließ er den Grafen noch durch- Doch am Abend, wenn der Graf von seinen Visitationen zurückkam, war der Schlagbaum unten und da blieb er auch!
Nichts konnte nun Engelbert dazu bewegen den Schlagbaum wieder öffnen zu lassen, sodass
der Graf die Kutsche zwischen Fronhof und Schule wenden lassen musste.
Damit befand er sich in guter Gesellschaft des Klüttenkutschers.
Eines morgens verabschiedete sich der Fruehalfe von seiner Belegschaft zu einer Fahrt nach Köln, angeblich sollte es den ganzen Tag dauern bis er wiederkäme.
Die Belegschaft -froh über die Abwesenheit des Gutspächters-veranstaltete eine Freudenfeuer mit Trinkgelage -doch sie hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Weidt kehrte, wissend der Gepflogenheiten während seiner Abwesenheiten, früher zurück und veranstaltete den ein oder anderen Spaß auf Kosten seiner Belegschaft.