Im Jahr 1915 war in Wissersheim noch nichts vom Krieg zu spüren. Mangel gab es kaum. Aus der Ferne verhießen nur die Gefallenenmitteilungen die Schrecken des Krieges. Im Jahr 1916 wurden langsam die Lebensmittel knapp.
Im Jahr 1917 kam es zu einem langen strengen Winter. Nun gab es fast nur noch Steckrüben.
Aus Köln kamen von den Bahnhöfen von Frechen und Kerpen Kolonnen von Frauen, die Lebensmittel holen wollten. Aus Köln-Kalk kam beispielsweise eine Frau, die 12 – 15 Zentner Kartoffeln kaufte. Diese musste sie selbst ernten. Das Feld lag neben dem Heiligenhäusschen. Ein Sack und eine Hacke (früher auch Karst genannt) wurden bereitgestellt. Jeden Tag kam die Frau aus Köln und machte einen Sack (1 Zentner) aus und trug ihn auf dem Kopf über 5 Kilometer nach Kerpen zur Bahn. Daran kann man glaube ich sehr gut sehen wie eklatant der Lebensmittelmangel in der Stadt war.
Im Jahr 1917 wurde dann auch der Jahrgang 1899 eingezogen. Fast noch Kinder. In Düren kam es 1917 zu ersten Fliegerangriffen bei denen es 5 Tote gab. Im Jahr 1918 war die Lage noch schlimmer. Neben Lebensmittel- und Materialknappheit wurden nun auch die Kirchenglocken aus dem 17. Jahrhundert abgeholt und zu Kanonenrohren verarbeitet. Es blieb nur noch eine Glocke, die auch im Zweiten Weltkrieg nicht eingezogen wurde.
Nun kam es zunächst zum Waffenstillstand von Brest-Litowsk mit Russland und dann am 18.11.1918 zum Waffenstillstand von Compiègne. Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn wurden besiegt. Der Erste Weltkrieg war vorbei.